#3 Gießen – Lübeck/D – Tårup/DK – Kopenhagen

Auf die Plätze, fertig, los!



Gießen – Lübeck/D – Tårup/DK – Kopenhagen (1.040 km)
6.7.–10.7.2017




Was ein hin und ein her! Erst wollen wir in der Lüneburger Heide übernachten und in einem uns bekannten Restaurant zur Feier des Tages lecker Essen gehen. Dann läuft es doch flott – und wir beschließen, spontan nach Sankt Peter Ording zu fahren. Doch ein heftiger Stau bei Hamburg lässt uns das Lenkrad „nach rechts“ reißen – und wir steuern spontan Lübeck an. Na super, wenn das so weitergeht!


Was soll’s! Das wird in den nächsten Wochen noch öfter passieren. Ist letztendlich auch keine schlechte Entscheidung, Lübeck zu besuchen. Also checken wir am Campingplatz Lübeck-Schönböcken ein – der ist ok für einen Kurzaufenthalt.

(Tipp: Auf die Fotos klicken und sie erscheinen in einem extra Fenster groß zum Durchklicken.)



Lübeck hat wirklich sehr schöne Ecken zu bieten. Dem geneigten Marzipan-Esser und auch Biertrinker ist das Holstentor natürlich bekannt. Uih, ist das schief!





Die Innenstadt ist komplett von Wasser umgeben. Und gerade diese Straßenzüge spiegeln dadurch ein ganz besonderes Flair wider. Irgendwie eine Mischung aus englischem und mediterranem Lebensstil. Das Kanu oder Kajak liegt quasi vor der Haustür. Die Wäsche wird am Fluss getrocknet, die Leute sitzen draußen vor dem Haus. Das gefällt!



















Lübecker Rathaus ...









Am nächsten Morgen geht es über Kiel, wo wir einen Stopp an der „Großen Schleusenkammer Süd“ einlegen, …









… weiter auf die Insel Fünen, jetzt schon in Dänemark. Zwischendurch regnet es immer wieder mal. Aber hier am Tårup Strand Camping etwas südlich von Nyborg ist das Wetter dann wieder recht gut.



Hier ist es herrlich ruhig. Kaum was los. Und der Blick! Unverbaubar! Vom Bus aus schauen wir auf den Großen Belt (Langelandsbælt) und die Beltbrücke.





Uih, ein Selfie ...



Vorgeschmack auf die "Kleine Meerjungfrau"?



Wo es uns wohl so hinführt ...?



Auszuhalten, oder?



"Local Wildlife" ...





Es ist Freitag, 21:30 h, und ich sitze immer noch draußen. Kein Lüftchen weht, ich schaue nach rechts, auf dem Belt tuckert gerade wieder ein Dampfer vorbei. Ich schaue nach links, der Abendhimmel verfärbt sich so langsam ins Rötliche. Sonnenuntergang ist aber erst um 21:47 h. Hier bleiben wir erstmal! B. will mal einen Tag Urlaub … oder auch zwei. Verständlich!



Frühstücksimpressionen ...



Vom idyllisch gelegenen Campingplatz sind es etwa 10 km über Feld- und Waldwege nach Nyborg. Ein schöner Sonntagnachmittagsausflug mit dem Rad.



Ist das Dänemark?



Ja, Dänemark!







Schloss Holckenhavn ...



Montagmorgen dann die Fahrt über die Brücke über den Großen Belt. Sie wurde im Juli 1998 eröffnet. Bis dahin war Nyborg der Fährhafen zur Nachbarinsel. Die Zeiten waren nun vorüber. Für unseren Campingbus werden 240 DK (32,30 €) berechnet, zu zahlen am Ende der Brücke.



Rund 130 km sind es bis Kopenhagen. Wo bleiben in einer Großstadt? Es gibt den Citycamp. Beschreibungen und Bewertungen im Internet dazu sind spannend. Quasi ein eingezäunter Parkplatz an einer Hauptstraße. Nicht schön, aber selten. Doch der Betreiber ist supernett, hat jede Menge Tipps parat für ganz Skandinavien. Und der (Park-)Platz ist super praktisch gelegen: Lidl fürs Einkaufen fast vor der Tür, in 5 Minuten beim Wassertaxi, das uns ans andere Ende der Stadt bringt. Zurück etwa 3-4 Stunden zu Fuß entlang der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt.



Der große Food Market "Papirøen": Essen aus aller Welt ...





Opernhaus ...



Die Kleine Meerjungfrau so ...



... oder so ...





Ein Viertel von Schloss Amalienburg ... die anderen drei Viertel sehen genauso aus und alle sind sie im Kreis um einen großen Platz angeordnet.







Kopenhagens Nyhavn mit seinen farbigen Giebelhäusern beiderseits des Hafenarms ist nicht nur das gastronomische Zentrum der Stadt. Seine Häuser mit den Nummern 18 und 67 stehen als ehemalige Wohnhäuser des Dichters Hans Christian Andersen zur Besichtigung offen. Eine gewisse Hafenatmosphäre erzeugen die hier vor Anker liegenden Traditionsschiffe.



Hier steht auch ein Kunstwerk von Ai Weiwei: es zeigt unzählige Schwimmwesten, die für die Opfer der Flüchtlingswelle stehen.



Wir haben Kopenhagen ja nur im Schnelldurchlauf gemacht, aber was wir sehen, gefällt uns. Eine coole, angenehme Atmosphäre. Es ist ist immer schön, wenn Großstädte am Wasser liegen, viele Kanäle oder Flüsschen haben. Und die Menschen das Wasser als Verkehrswege nutzen.

Dazu kommen in der Stadt zahllose Fahrräder, das mag ich sowieso. Überall wird mit dem Fahrrad gefahren, und jeder sitzt drauf: Jung und Alt, Menschen in Business-Outfits genauso wie Sportradler, Touristen oder eben ganz normale Bürger. Auch können überall Fahrräder gemietet werden, ganz modern per Smartphone und App.

Dazu interessante Bauten, von historisch bis hochmodern. Die Jachten an den Kaimauern. Aber was auch auffällt: überall Poller und Betonsperren vor Bereichen mit besonders viel Fußgängerverkehr. Z. B. in Nyhvan oder bei der Fußgängerzone. Klar, es ist viel los im Zentrum – keine Ahnung, wie viele Touristen jedes Jahr die Stadt besuchen. Es müssen Massen sein!



Wenn es jetzt einen gescheiten Campingplatz in Citynähe gäbe, wäre es perfekt. Aber so hat es halt nur das Citycamp Kopenhagen ...



Zurück beim Bus lassen wir Walli dort, nehmen die Räder und radeln am späten Nachmittag nochmal ohne Hund los. Besuchen den Freistaat Christiania: Der war vielleicht mal eine gute Idee einer alternativen Wohnsiedlung, gegründet 1971. Aber auf uns macht es einen ziemlich runtergekommenen Eindruck. Schade! Fotos mache ich keine, würde mich nicht wohlfühlen dabei.

Soweit, so gut mit Kopenhagen ... Dienstag geht es nun weiter nach Schweden.



Gesamtfahrstrecke bis hierher 1.040 km.