#16 Giessen – Freiburg/D – Sevrier, Lac de Annecy/F – La Faviere/Bormes-les-Mimosas

"Sommerurlaub" in Südfrankreich



Giessen – Freiburg/D – Sevrier, Lac de Annecy/F – La Faviere/Bormes-les-Mimosas (1.314 km)
4.–13.10.2017




Ziemlich genau vier Wochen waren wir Zuhause. Viel haben wir erledigt und unternommen. Viele Freunde getroffen, viel Spaß zusammen gehabt. Und es galt, die nächste Tour vorzubereiten.


Von A wie Auslandskrankenschutz über G wie Gartenarbeit, R wie Rother Wanderführer und T wie Tierarzt bis Z wie Zahnarzt haben wir alles abgearbeitet. Nun geht es wieder los! Ab in den Süden!

Obwohl wir in Skandinavien wirklich großes Wetterglück hatten, wollen wir den ausgefallenen Sommer ein wenig nachholen. Darum zieht es uns erst mal in Richtung Mittelmeer, wo derzeit noch sehr angenehme Temperaturen und viel Sonne locken.

Richtig weit kommen wir am ersten Tag nicht, nur bis Freiburg i.Br. Das kennen wir zwar, es ist aber immer einen Stop wert. Den ganzen Nachmittag laufen wir bei angenehmem Wetter durch die Stadt. Es gibt immer was Neues zu entdecken.













Walli in einem der Freiburger "Bächle" ...



In Frankreich waren wir ja schon unzählige Male. Aber meist eben für einen Urlaub, da haben wir schon eher Gas gegeben. Diesmal haben wir ja Zeit. Weniger die Autobahnen werden wir diesmal benutzen, mehr die Landstraßen. Entlang des Flüsschens Doubs, so von Belfort bis Besancon, wollte ich schon immer mal fahren, machen wir es einfach. Bei schönstem Wetter können wir die Landschaft genießen.





Am Nachmittag kommen wir in Sevrier am Lac de Annecy an, das liegt am Rande der französischen Alpen. Herrliches Spätsommerwetter begleitet uns schon den ganzen Tag ... genau richtig, um noch einen Spaziergang am See zu machen.







Wer mal hierher kommt, kann z. B. den See mit dem Rad umrunden. Ein oft breiter Radweg führt fast komplett rundherum, ca. 42 km. Ein anderer Radweg führt über ebenfalls rund 40 km nach Albertville, dem Ort Olympischen Winterspiele 1992.

Olympische Winterspiele 1992 in Alberville und 1994 in Lillehammer? Da liegen doch nur zwei Jahre dazwischen ...?!?! Stimmt! Früher fanden Olympische Winter- und Sommerspiele in einem Jahr statt. Um diese Highlights zu entzerren (und um es marketing-technisch noch mehr ausschlachten zu können), wurde Anfang der 90er Jahre der wiederkehrende Rhythmus der Spiele geändert.

Albertville streifen wir auf der Weiterfahrt nur, wie schon öfter mal in unseren Campingbus-Jahren. Hier ist vom olympischen Flair unserer Meinung nach nicht mehr so viel zu spüren, viel weniger als eben in Lillehammer. Aber was bleibt, sind natürlich die breiten Straßen um den Ort herum. Er ist von allen Seiten gut erreichbar.

Unsere Fahrt geht weiter entlang der Savoien bis hinunter zum Department Provence-Alpes-Côte d'Azur. Dort liegt unser Ziel! Ans Meer, in die Sonne, etwas Sommer nachholen! Bei Bormes-les-Mimosas auf einem Camping direkt am Meer schlagen wir unser Lager auf. Hier waren wir schon öfter in den letzten Jahren, in der Regel erst Ende Oktober. Da war dann immer wenig los. Aber jetzt, Anfang Oktober ... uihuih, noch gut gefüllt. Aber wir haben Glück, und finden ein ruhiges Plätzchen fast ohne direkten Nachbarn. Und aufs Meer können wir auch schauen. Passt soweit!



Morgens weckt einen die Sonne, wenn sie durchs offene Fenster reinstrahlt ...



... und beim Frühstück unter blauem Himmel und Korkeichen wird überlegt, was man heute macht. Möglichkeiten gibt es viele: eine Wanderung auf dem Sentier Littoral raus zur Halbinsel mit dem Cap Bénat.









Oder eine Radtour auf einer ehemaligen kleinen Bahntrasse, die viele Kilometer nah an der Küste entlangführt und tolle Ausblicke bietet.







Wie wäre es mit einer Wanderung quer über die Halbinsel zum Fort de Brégançon, dem Sommersitz des französischen Präsidenten? Der Marsch über die Halbinsel kann aufgrund heftiger An- und Abstiege recht schweißtreibend sein ...





Das Fort de Brégançon ...



... und die Bucht, in der es liegt: das ist der Plage de Cabasson. Wie auf dem nächsten Bild zu sehen ist, ist der Wald bis ans Wasser ran verbrannt. Dazu weiter unten mehr.





Ein Besuch des Örtchens Bormes-les-Mimosas, in dem im Februar das bekannte Mimosenfest stattfindet, lohnt auch. Von hier oben hat es einen tollen Blick auf die Küste.





Baden im Meer oder ausgedehnte Strandspaziergänge sind natürlich auch nicht schlecht.





Und donnerstags findet in Le Lavandou, zu Fuß am Strand sind's etwa 30-40 Minuten dorthin, der Markt statt. Auf den französischen Märkten gibt's ja immer alles Mögliche: vom Absatzschoner bis zur Zypressenschere. ;-)





Oder man lungert einfach mal in der Hängematte rum!





Im Juli haben hier ausgedehnte Waldbrände getobt. Der Campingplatz, auf welchem wir sind, wurde für zwei Tage evakuiert. Etwa 3.000 Camper mussten im nahegelegenen Ort in Turnhallen untergebracht werden. Auf den Hügeln der Halbinsel ist kilometerweit alles verbrannt, rund 800 ha Wald hat das Feuer vernichtet. Menschen und Häuser kamen zum Glück nicht zu schaden, wie wir gehört haben.

Das Haus auf dem Foto ist sowieso eine Bauruine, die schon seit Jahren dort steht. Vor dem Brand war das Gebäude aus der Ferne allerdings nicht zu sehen.



Das auf dem nächsten Bild hingegen ist bewohnt ... Glück gehabt, kann man da wohl sagen!







Das Fort de Brégançon vom Hügel aus gesehen: das Feuer hat sich nah herangefressen ...



Noch immer sieht das ganze sehr unwirklich aus, wenn man mittendrin steht. Doch hier und da sprießt schon wieder frisches Grün durch den schwarzen Boden und aus den Spitzen der Bäume. Die Korkeichen werden sich auch wieder erholen, sind sie doch aufgrund der dicken Korkschicht einigermaßen geschützt. Wir sind erstaunt, dass es kaum noch verbrannt riecht.







Oben auf dem Hügel steht ein altes, beschädigtes Feuerwehrauto als Denkmal. Im Juni 1990 sind hier beim Löschen eines Waldbrandes mehrere junge Feuerwehrleute ums Leben gekommen. Ihre Kollegen heute haben dieses Denkmal beim diesjährigen Brand vor der Zerstörung durch die Flammen bewahrt, denn rundherum ist alles dem Feuer zum Opfer gefallen.











Hier zwei Bilder, die ich vor zwei Jahren aufgenommen habe: So hat es auf dem Weg, den wir gegangen sind, vor dem Brand ausgesehen.

2015: Diesen Baum hat es vollkommen zerstört.



2015



Zurück in heutigen Tagen ...





Vollmond ist auch wieder diese Tage: Direkt nach Mondaufgang erscheint für wenige Minuten dieser fantastische "Blutmond" über dem Horizont, der dann rasch wieder an Farbe verliert.







Am Wochenende ist wieder großes Drachenfest, das wohl immer zum Saisonende stattfindet. Nicht nur "Profis" sind am Start: Kinder können kleine Drachen basteln, dann bemalen und steigen lassen.









Beim Herumstreifen durch die Gassen und Straßen oder auf dem Camping haben wir noch diese Klassiker entdeckt ...








Ein paar Impressionen von einem Rundgang durch den nahegelegenen Port de Bormes ...



























Zwischendurch immer mal wieder ein Plausch mit lieben Campingbekannten der letzten Jahre, Ute und Jörg, bei einem Gläschen Wein –  und zack ist so ein Tag, ja gleich eine ganze Woche rum!

Wetter und Waschmaschine passen auch, also wird zum Ende unseres Aufenthalts gleich noch die "große Wäsche" erledigt.



In den letzten Tagen hat sich der Campingplatz gewaltig geleert, einfach herrlich.
Die paar Tage "Urlaub" hier waren richtig schön. Mehr gibt's da gar nicht zu sagen. Am Wochenende satteln wir aber doch "die Hühner" und machen uns wieder auf den Weg. Im nächsten Bericht lest ihr dann, welchen Weg wir genommen haben.





Gesamtfahrstrecke bisher 1.314 km.