#18 Lourdes – Lacanau-Ocean – Saint-Jean-de-Luz

Von den Bergen ans Meer: in die Region Aquitaine


Lourdes – Lacanau-Ocean – Saint-Jean-de-Luz (591 km)
21.–30.10.2017




Nach einem leckeren Frühstück lassen wir Lourdes hinter uns. Entgegen der Wettervorhersage regnet es immer wieder. Also nix wie weg hier.




Zu Beginn dieser Tour hatten wir vor, eigentlich an den Atlantik zu fahren – und zwar nach Lacanau-Ocean. Aber die damaligen Wetteraussichten waren nicht sehr verheißungsvoll, darum sind wir ja zunächst ans Mittelmeer.

Dennoch spukte (vor allem mir) immer noch der Gedanke im Kopf rum, doch noch irgendwie nach "Laca" zu fahren. Von Lourdes aus ist es auch gar nicht mehr so weit. Rund 3 Stündchen gemütliche Fahrt – und wir sind da!

Wer uns kennt, weiß, dass wir viele Jahre hier die Sommerferien verbracht haben. Auch wenn wir uns heute solche wochenlangen Strandurlaube nicht mehr vorstellen können, war es damals immer eine schöne Zeit. Oftmals mit Freunden. Oder welchen, die man hier kennengelernt und immer wieder getroffen hat.



Als wir am Sonntag ankommen, ist das Wetter noch nicht ganz so schön. Aber das wird sich am nächsten Tag schon ändern.





Vor über vier Jahren waren wir zuletzt hier. Wir laufen gleich mal eine Runde durch die Sträßchen und am Strand. Es ist fast ein bisschen wie "Nachhause kommen". Alles bekannt. Das hat auch was. Wir sind zwar nicht auf unserem "Stamm-Camping" von früher, der hat schon zu. Aber die Alternative kennen wir auch, und die ist genauso gut.

Und genau das hier ist der Grund, warum wir hier sind: der schier endlos erscheinende und vor allem zu dieser Jahreszeit menschenleere Strand. Die
Côte d'Argent – die Silberküste.







Stundenlang kann man hier entlanglaufen, schaut den Wellen und den Surfern zu (wenn welche da sind) – und kann einfach seinen Gedanken nachhängen.







Das Wetter wird auch schon besser ...







Da ist so ein "Lonely Surfer" ...



Wie oft sind wir früher diesen Weg gegangen? Mit Sack und Pack, mit Hund, mit Bodyboard und Surfbrett ... haben die Tage am Strand und im Wasser verbracht.





Die für diese Region typischen Pinien: Unvergesslich der Duft, wenn es schön heiß ist ...





Das Folgende ist der "Westliche Erdbeerbaum" ... ja, heißt wirklich so. Die Früchte sind essbar, gerne wird auch Likör oder Marmelade draus gemacht. Die Pflanze ist an der südlichen Atlantikküste (Frankreich, Spanien, Portugal) sowie rund ums Mittelmeer zu finden.



Immer wieder schön anzusehen: die Sonnenuntergänge ...







Und auf der anderen Seite geht der Mond gerade auf ...



Schattenspiele ...



Jemand an einem Häuschen interessiert? Unverbaubarer Blick, strandnah ... Preis ist verhandelbar. Muss nur noch ein bisschen was dran gemacht werden ...



Surfen ist hier fast schon "Volkssport", direkt vor der Haustür. Ein Surfkurs – wie hier – wird empfohlen ...



Und wer es dann kann, kann von Softboards – wie oben zu sehen – umsteigen auf sowas Schönes ...



Und nach viel frustierendem Lernen geht's dann irgendwann raus. Es folgt das fast schon meditative Warten auf die Welle ...



... die dann kommt – und die erst mal erwischt werden muss! Aber dann geht's ab! Ist ein Gefühl, als ob man "über Wasser gehen kann" ...





Ehe man sich versieht, ist der Spaß schon wieder vorbei. Dann geht's wieder von vorne los ... mit Warten auf die perfekte Welle!



Die Region Aquitaine, in der wir uns befinden, ist nicht nur fürs Surfen bekannt, sondern auch für ihre vielen, vielen Radwege. Stundenlang können die endlosen Wälder erradelt werden. Wenn das Wetter passt und die Sonne nicht zu sehr scheint oder es nicht zu warm ist, lassen wir Walli einfach mal im Bus und radeln los.





Im Sommer ist gut was los auf den Wegen, aber jetzt im Herbst begegnen uns auf der rund 25 km langen Rundtour nur etwa sechs weitere Radler.



Hier entlang führt auch ein Teil des Jakobswegs, der ja in Santiago de Compostella endet. Da wollen wir auch noch irgendwann vorbeikommen. Aber halt nicht zu Fuß, wir nehmen "den Bus" ...





Äußerst unerfreulich ist die immer weiter fortschreitende Verbreitung dieser Nester: Prozessions-Seidenspinner-Raupen entwickeln sich darin. Schon ab Dezember bis ins Frühjahr hinein ist vor allem an warmen Tagen mit den Viechern zu rechnen. Nicht nur Menschen können darauf allergisch reagieren.



Auch Hundebesitzern machen diese Nester große Sorgen, denn die Vierbeiner können äußerst empfindlich reagieren, wenn sie die Härchen der Raupen "aufschnüffeln". Diese Härchen verbleiben für Jahre am Boden. Heftige allergische Reaktionen können die Folge sein. Für den Notfall haben wir eine Art Anthistaminikum dabei, das wir dann Walli spritzen müssen.





Wie schon geschrieben, waren wir ein paar Jahre nicht hier. Wir kommen in einem Laden mit einem Verkäufer ins Gespräch, er spricht besser Englisch als wir Französisch. Und fragt, ob wir zum ersten Mal in Lacanau-Ocean seien. Nachdem wir erzählen, wie oft wir schon hier waren, kommt gleich die Frage, ob uns die Veränderungen aufgefallen sind.

Wir haben schon bei unserem ersten Gang durch den Ort gesehen, dass sich in Lacanau-Ocean durchaus was getan hat. Der Ort macht auf uns einen "aufgeräumteren" Eindruck: es gibt z. B. zwei neue kleine Supermärkte, viele Häuser wurden renoviert. Fast alle Parkplätze sind mittlerweile mit Parkuhren bestückt. Dieses Geld wird in den Erhalt des Ortes investiert.

Länger als geplant bleiben wir in "Laca", nämlich eine Woche! Aber dann zieht es uns doch weiter. Entlang der Küste, rund ums Bassin d'Arcachon und wieder entlang der Küste fahren wir nach Süden.

Der Weg führt an der Dune du Pyla (oder auch Pilat) vorbei, Europas größter Düne. Knapp 3 km lang, 500 m breit und rund 110 m hoch. Das Wetter ist recht bescheiden und der Betrieb doch erstaunlich groß. Ok, es ist Sonntag und noch dazu Herbstferienzeit in Fankreich. Da gehen die Franzosen auch gerne mal vor's Haus ...





Hier ein Bild, das ich vor ein paar Jahren von der gegenüberliegenden Seite des Bassin d'Arcachon aufgenommen habe. Es zeigt aber gut die Dimensionen, noch dazu bei schönerem Wetter ...



Da wir die Düne von einem Herbstbesuch vor einigen Jahren auch menschenleer kennen, haben wir uns eine Besteigung heute mit diesen Massen gespart.

Einen weiteren kurzen Stopp legen wir am Cap de l'Homy ein, das wir über kleinste Nebenstraßen ansteuern. Das macht manchmal richtig Spaß! Eigentlich ist das kein richtiges "Cap", sondern nur ein Mini-Ferienörtchen mit Campingplatz und dem schier endlos langen Strand. Von den wenigen Häuschen sind noch viel weniger bewohnt, der Campingplatz ist natürlich schon längst geschlossen und auf dem Parkplatz stehen nur ein paar Wohnmobile. Für Wildcamper ist die Küste hier in der Nebensaison ein Paradies, denke ich. Viele verlassene Küsten-Örtchen mit ruhigen Plätzen hat es hier.



Biarritz haben wir auch schon mal besucht, darum machen wir bei diesem trüben Wetter mit vereinzelten Schauern erst recht einen Bogen drumherum.

Unser Tagesziel ist Saint-Jean-de-Luz, ein Badeort an der Côte Basque mit etwa 13.000 Einwohnern im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine. Kurz vor der Grenze zu Spanien. Die baskische Kultur ist hier schon deutlich zu erkennen.



Der Hafen des Seebades ist schon uralt und besonders am Strand, der Promenade Jaques Thibaud, ist die typische Architektur dieser Region toll zu sehen.



Die Bucht von Saint-Jean-de-Luz ...





An der Promenade Jaques Thibaud ...







Auf dem Weg zum Hafen ...





Im Ort ...





Französische Spezilitäten ... zum Essen ...



... und zum Anziehen: Espadrilles in allen möglichen Varianten ...





An der ganzen französischen Küste sind auch heute noch Hinterlassenschaften des letzten Weltkrieges zu sehen ...



In dieser Bucht liegt der kleine Campingplatz "Bord der Mer", er macht seinem Namen alle Ehre.



Genau in der Bildmitte am Hang, da ist er. Mit ACSI-Karte momentan 17 €, inkl. "WIFI gratuit".



Und dann sehen wir noch diesen jungen Mann: Clever, wie er sein Hoverboard einsetzt. Die Dinger sind hier sehr oft zu sehen, ganz im Gegensatz zu D-land.



Die ganze letzte Nacht regnet es, das Wetter ist auch heute trüb. Insofern schade, dass nun das wunderbare Panorama der Pyrenäen im Hintergrund nicht zu sehen ist. Dennoch haben wir einen schönen Tag. In den letzten fast vier Wochen hatten wir zumeist wirklich gutes und mildes bis warmes Wetter.

Montag geht es weiter, dann werden wir wieder nach Spanien fahren: Donostia, San Sebastián ist das erste Ziel. Nur wenige Kilometer von hier. Davon dann hoffentlich mehr im nächsten Bericht.



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Gesamtfahrstrecke bisher 3.010 km