#27 Torre la Sal – Serra d'Irta – Peñíscola – Barcelona

Spanien: Costa del Azahar bis Barcelona – schöne und weniger schöne Plätze



Torre la Sal/Oropesa – Serra d'Irta – Peñíscola – Barcelona (657 km)
23.1.-2.2.2018



Von Oliva nach Torre la Sal fahren wir exakt 200 km. Nur Valencia umrunden wir auf der – dort kostenlosen – Autobahn. Ziel ist ein Campingplatz, von dem wir schon öfter gehört haben. Er liegt außerhalb des Ortes direkt am Strand, an seinem Nordende schließt sich ein kleines Naturschutzgebiet an.






Der Platz gefällt uns auf Anhieb ... nicht! Er ist sehr voll belegt, eigentlich alles Ruheständler. Ganz ehrlich, auch wenn wir ja definitv Campingplatz-User sind: aber so soll unser Lebensabend nicht aussehen. Monatelang hier in Reih und Glied auf einem eigentlich recht engen Campingplatz? Nein, das können wir uns nicht vorstellen. Dieser Platz hier ist eine "Camping-Maschine".



Wir haben uns gerade eingerichtet, da kommt auch schon Besuch vorbei. Es sind Holger und Gerti. Zufällig sind sie in der Nähe. Ich kenne Holger bislang nur "virtuell" aus dem T4-Forum. Sie fahren einen VW T4 California Exclusive, haben also ein kleines Bad an Board und sind somit wirklich autark. Weshalb sie auch nie auf Campingplätzen übernachten.

Obwohl noch nicht im Rentenalter, können sie es beruflich einrichten, dass sie seit Jahren die ersten drei Monate des Jahres hier im Süden verbringen. Dabei touren sie von Castell zu Castell, von Quelle zu Quelle. Und haben so schon viel vom Land gesehen. Gerti meint noch, sie hätte jetzt eher ein altes Ehepaar erwartet ... wenn jemand so viel Zeit zum Reisen hat. :-) Wenn ihr beide das lest: Danke, dass ihr vorbeigeschaut habt! Es ist schön, zu einem Namen nun auch ein Gesicht und eine Stimme zu kennen.

Am nächsten Tag wollen wir durch das Naturschutzgebiet laufen, das wenige hundert Meter weiter beginnt. Doch Pustekuchen! Seht selbst ...









Ein Parkplatz, auf welchem sich jede Menge Wohnmobilisten niedergelassen haben, ist auch nicht weit ... Ich denke mir immer, wenn man schon "wild campen" kann, warum dann an solchen Orten?



Am Nachmittag radeln wir nach Marina d'Or und Oropesa. Eigentlich eine schöne Tour immer entlang der Küste und über Promenaden.





Wenn da nur nicht diese endlosen Hochhausreihen wären! Und vor allem: alles wie ausgestorben! Man fühlt sich wie in einer Geisterstadt.





Trotzdem lassen sich auch schöne Stimmungen einfangen ... Fotografie zeigt halt nicht immer die ganze Wahrheit.



Arbeiten auf Spanisch: Schön abkleben ... aber dann? Ach, das fliegt schon von selbst weg ...



In Marina d'Or ist an der Promende ein kleiner, öffentlicher Garten. Etwas "exotisches" Federvieh ist auch dort, zum Teil leider hinter Gittern. Dieses aufgetakelte Vogerl erinnert doch arg an einen Herren aus der Weltpolitik, oder?




(Offiziell ist es ein "Goldener Fasan".)

Am Strand hat's Elefanten! Bei näherem Hinsehen entpuppen sie sich als Duschen. Wofür die hier Geld ausgeben ...



Nach zwei Nächten haben wir genug von Torre la Sal. Nur 25 km weiter liegt der Nationalpark Serra d'Irta. Hier sind wir schon drei Mal in den Weihnachtsferien gewesen.





Nach knapp 2 km rumpeliger Schotterpiste erreicht man einen kleinen Campingplatz. Die Schotterpiste hält viele Camper ab, den Platz zu besuchen. Darum ist es auch schön leer, als wir ankommen.





Auf den Campingplätzen zuvor war ja schon kein Lärm. Aber hier ist erst recht keiner. Und keine Hochhäuser drumherum. Fast nur Natur. Einfach herrlich! Hier fühlen wir uns wohl! Das Wetter ist zwar bedeckt, aber wir drehen gleich mal eine Runde ...



... und sehen, dass es in den kleinen Pinienbäumen tatsächlich keine Raupennester hat. Das haben uns schon die Reisekollegen von Heide³ geschrieben, die vor knapp 2 Wochen hier waren.

Die nette Dame an der Rezeption, die uns gleich wiedererkennt, erklärt uns auch, warum das so ist: Es hat keine, weil es seit Monaten extrem trocken ist. Man sieht es auch an der Natur, vor allem die Rosmarin-Sträucher sind ziemlich vertrocknet.



Die Raupen sitzen quasi noch im Boden, und bei dieser Trockenheit bleiben sie da auch. Erst wenn es feuchter wird, kommen sie aus dem Boden und bauen in den Bäumen ihre Nester, worin sie die Eier legen. Der Nachwuchs entwickelt sich dann und schlüpft irgendwann. Das ist dann die riskanteste Phase für z. B. Hunde oder allergisch reagierende Personen. Bis diese Phase eintritt, dauert es in dieser Region noch.

Tja, da ist es monatelang extrem trocken. Und wenn wir kommen, regnet's. Der Freitag ist ziemlich schaurig.



Aber schon der nächste Tag ist wieder freundlich. Und wir machen einen mehrstündigen Marsch nach Alcossebre und zurück.













In die Felsenküste gespülte Wassergänge lassen die Gischt wie Mini-Geysire in die Luft spritzen ...









Mittlerweile kann Walli auch ihre eigenen Steinmännchen bauen ...



Mit unserem Zweitwagen erreichen wir auch wildeste Regionen ...



Manchmal hat es auch nur ganz kleine Wellen. Das Betrachten hat etwas durchaus Beruhigendes ...









Stundenlange Wanderungen in ruhiger Natur. Die Bergkette der Serra d'Irta ist bis über 570 Meter hoch.

















Naja, trotz aller Beschaulichkeit, eine Bausünde gibt es doch im Nationalpark: diese Apartment-Anlage. Nennt sich "Prestige". Also fürs Prestige hier taugt das aber mal gar nix. Wer weiß, was da für Gelder geflossen sind, damit das gebaut werden durfte ...



Alcossebre zur Dämmerung hat auch seine Reize ...







... eine langbeinige Blondine ebenfalls ...



Wer mich kennt, weiß, dass ich wahnsinnig gerne Reiseberichte und Reiseblogs lese. Einer dieser Blogs heißt "Weg auf Zeit". Die Protagonisten: Iris und Wolfram. Seit 2011 sind sie in und mit ihrem OF-EN, so nennen sie liebevoll ihr weitgereistes Mercedes bimobil, rund um den Globus unterwegs. Hier der Link dazu: wegaufzeit.de

Zurzeit reisen sie auch mit Hund. Vor kurzem ergab es sich, dass wir aufgrund unserer Vierbeiner in Kontakt kamen. Eine E-Mail gab die andere, wo ist man ungefähr wann ... und plötzlich stehen sie hier. Wir lernen super nette, sympathische Zeitgenossen kennen, die viele spannende Geschichten zu erzählen haben.

Wir finden es toll, wie sie mit gesundem Menschenverstand und einer guten Portion Neugier, aber ohne Angst und überzogene Vorsicht die großen und kleinen Abenteuer ihrer Reise, ja einfach ihr Leben genießen. Bei einem kurzweiligen Abend in ihrem Mobil wird wohl auch eine Flasche Wein zu viel geöffnet. Viel wird erzählt – und als wir spät nach Hause gehen, nehmen wir ein weiteres Mal ganz viel mit. Am Ende zeigt sich wieder, Reisen verbindet.

Iris & Wolfgang, wenn ihr das lest: Vielen Dank für den lustigen und hochinteressanten Abend! Es war klasse, euch kennenlernen zu dürfen. Habt noch viel Spaß auf euren Touren! Möge das Auto nicht kaputtgehen! ;-)



Am 31.1.2017 um 18:24 Uhr ist dann "Blau-Blut-Supermond". Blau-Mond, weil es der zweite Vollmond in einem Monat ist. Blut-Mond, weil heute eine Mondfinsternis stattfindet. Supermond ist klar, hatten wir erst vor vier Wochen, der Mond schrammt näher als gewöhnlich an Mutter Erde vorbei.

Aber so richtig funktioniert das hier und heute leider nicht. Der Höhepunkt der Mondfinsternis ist nur in einem Bereich von Nordamerika nach Australien zu sehen. Da sind wir doch ein bisschen weit weg. Wir liegen leider außerhalb der Ellipse, in welcher der Mond den Erdschatten kreuzt. Und dadurch richtig rot erscheint. Aber so ein bisschen orange strahlt er doch, als er über den Horizont schlüpft.







Der Nationalpark Serra d'Irta erstreckt sich etwa 12 km entlang der Küste und rund 5 km ins Land hinein. Am Nordende liegt Peñíscola. Bei weiteren Wanderungen oder einer Fahrradtour ist es schon in der Ferne sehen.





Hauptsehenswürdigkeit in Peñíscola ist der Papa Luna, der Papstpalast. Er liegt dekorativ auf einer kleinen Halbinsel vor dem "modernen" Teil des Ortes.



Draußen grüßt schon der Papst ...





... drinnen wird Geschichte präsentiert ...



Harte Zeiten, im Namen des Christentums ...











Blick nach Süden, auf die Küste der Serra d'Irta ...



Next stop: Barcelona ... zumindest für eine Stippvisite. Wir stellen den Bus auf dem Stellplatz City Stop Barcelona ab. Von hier sind es zu Fuß knapp 4 km zur Sagrada Família. Ich will sie wenigstens mal von außen sehen. Und einen kurzen Eindruck von Barcelona gewinnen.











"Walli, guck mal ... da ist das Vögelchen ..."



Wir machen ein paar Abstecher links und rechts des Weges ...











Blick nach rechts, und du siehst das ...



... beim Blick nach links das ...



Hier sind sich alle einig: nur Katalonien-Flaggen am Haus. Aber ich bin überrascht, so viele Flaggen hängen gar nicht in der Stadt. Hin und wieder flattert sogar eine Spanische oder EU-Flagge vor dem Balkon.



So sieht's auf dem City Stop Barcelona aus, ist wohl ein ehemaliges Industriegelände. Wieder mal ein Platz von der Sorte "es kann nicht immer First Class sein". Aber eine Nacht geht das schon. Mit den Graffits wurde versucht, etwas Atmosphäre zu schaffen. Naja, netter Versuch, sag ich mal ...



Ab jetzt machen wir uns auf Richtung Deutschland. Denn hier in Nordspanien ist es auch kalt und zeitweise nass von oben. Für die nächsten Tage ist leider keine Änderung in Sicht. In ein paar Tagen werden wir also in Gießen eintrudeln. Darüber gibt es
demnächst noch einen kurzen Bericht. Bis dahin, adios!



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Gesamtfahrstrecke bisher 8.210 km